Adolf Lazi
Adolf Lazi begann bereits im Alter von 14 Jahren zu fotografieren. Nach einer Lehre bei dem Bildhauer und Architekten Karl Heinrich Seboldt und einer Anstellung als Zeichner bei den Vereinigten Werkstätten in München betreibt er kurzzeitig ein eigenes Fotoatelier, bevor er 1908 nach Paris zu Paul Nadar geht. 1918 gründet Lazi ein Studio im schwarzwäldischen Freudenstadt, von wo aus er fotografische Exkursionen nach Rom und Neapel unternimmt. 1928 zieht Lazi nach Stuttgart und verlegt seinen Schwerpunkt von der Porträtfotografie auf Architektur- und Produktaufnahmen und etabliert sich mit Aufträgen für Werbung und Industrie. 1947 gründet er die Photographische Gesellschaft Stuttgart und initiiert mit „Die Photographie 1948“ die erste umfassende Ausstellung zur deutschen Fotografie in der Nachkriegszeit. Sein Ziel ist es, die Fotografie auf ein höheres Niveau zu bringen, worunter er vor allem die technische Präzision der Großbildtechnik in Verbindung mit durchkomponierten Arrangements und gestaltender Lichtführung versteht. Seine Neigung zu effektvollen Inszenierungen beeinflusst auch zukünftige Vertreter der „Subjektiven Fotografie“. So wird Peter Keetmann 1948 Meisterschüler in Lazis Atelier, noch bevor dieser 1950 die „Schule Lazi“ ins Leben ruft. (Sven Schumacher).