
15.Mar - 10.May 2025
6.Apr - 15.Jun 2019
Die Galerie Julian Sander zeigt eine Serie Portraits außergewöhnlicher zeitgeschichtlicher Persönlichkeiten von Oliver Abraham. Darunter finden sich Journalisten, Musiker, Philosophen, Vertreter der “Neuen Linken” sowie Künstler und Schriftsteller. Alle setzen sich mit dem Thema der Überwachung und Pressefreiheit auseinander und bringen ihre politische Haltung künstlerisch zum Ausdruck. Untermalt werden die Fotografien mit einem Text von Noam Chomsky über den unabhängigen Journalismus, bzw., wie dieser sich gestalten sollte. Der Text liegt hinter den einzelnen Portraits verborgen, sodass der Besucher selbst interaktiv und investigativ „hinter das Bild schauen“ kann, soll oder sogar muss.
Die Ausstellung befasst sich in Anlehnung an Noam Chomsky mit Fragen über die Auswirkungen der Mainstreammedien auf die öffentliche Meinungsbildung, Pressefreiheit und Aktivismus. Das Hauptaugenmerk des Künstlers liegt dabei darauf, alle „Protagonisten“ – die unterschiedlichen Disziplinen (Philosophie, Journalismus, Aktivismus, Kunst und Politik) aber auch unterschiedlichen Generationen (Prä- und Postinternet, Digital Natives, 68er Generation) angehören – zu vereinen und anhand einer fortlaufenden Fotoserie Verbindungen und Einflüsse untereinander aufzuzeigen. Die Portraitierten sind allesamt Zeitgenossen, die durch ihre Arbeit Aufmerksamkeit auf unterschiedliche Themen und gesellschaftliche Probleme lenken und dadurch das Verständnis aktueller Ereignisse und deren Rezeption durch die mediale Aufmerksamkeit ermöglichen. Im Kontext von Aktivismus und vor dem (buchstäblichen) Hintergrund Chomskys Überlegungen wird den einzelnen Individuen ihre singuläre Bedeutung belassen, sie aber gleichzeitig in einen übergreifenden Verbund überführt, verfolgen sie doch ein gemeinsames Ziel: die Wahrung der Menschenrechte – vorderst der Kampf für Meinungs- und Pressefreiheit und die kritische Auseinandersetzung mit staatlicher Überwachung.
Durch die analoge Herangehensweise und die bewusste Reduktion der in Schwarzweiß gehaltenen Fotografien soll eine ungefilterte und nahe Darstellung der Persönlichkeiten ermöglicht werden, welche gleichsam als Antidot zur digitalen Bilderflut wirken soll.